10kV-Übergaberaum
Beim Bau des Gebäudes an der Berliner Allee 59 mit den Räumen der Ufa-Theater AG mit 14 Schneideräumen und dem Universum Filmtheater gab es die Auflage einen eigenen Übergabepunkt der städtischen Stromversorgung in den Kellerräumen zur Verfügung zu stellen. Die ankommende Spannung beträgt auf drei Wechselspannungsphasen 10kV (Mittelspannung) und wird über Transformatoren neben dem Schaltraum auf Dreiphasen-Wechselspannung von 400V (damals 380V) herunter transformiert.
Die 10kV-Anschlüsse kommen im Hausübergaberaum auf Lasttrennschaltern an, welche sich in einem vergittert abgeschlossenen Raum befinden. Da bei 10kV ein längere Funkenabriss beim Schalten zu erwarten ist, sind die Schalter offen und groß. Zum Schalten sind lange Stangen notwendig, die sich im Schaltraum befinden. Mithilfe dieser Stangen kann ein Elektriker die Messerkontakte des Lasttrennschalters greifen und ziehen. Zum Schutz muss ein Elektriker auch einen Schutzhelm mit Visier und Handschuhe tragen, um durch den Funkenabriss nicht verletzt zu werden.
Im Schaltraum befanden sich die analogen Spannungsmessgeräte[1], Zähler und Schaltvorrichtungen für 380/400V nebst NH-Sicherungen.
Mit Herrn Hans-Heinrich Müller war ich öfters einfach aus elektrotechnischem Interesse in diesem Schaltraum. :)
Die Ablesung der städtschen Zähler und die Abrechnung mit den Mietern erfolgt seit 1955 unentgeltlich durch den Hausbesitzer*in selbst. Der 10kV-Übergaberaum soll in naher Zukunft von der Stadt abgeschafft werden.[2]
