Filmmaterial: Unterschied zwischen den Versionen

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Um in dieser Zeit als Filmvorführer arbeiten zu dürfen, benötigte man ein ''Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm''. Damit konnte man die Brandschutzschulung nachweisen.
 
Um in dieser Zeit als Filmvorführer arbeiten zu dürfen, benötigte man ein ''Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm''. Damit konnte man die Brandschutzschulung nachweisen.
  
== Acetatfilm ==
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Nach 1992 kamen vermehrt die 35mm-Filme auf Basis von Polyesterfilm in die Kinos. Polyester ist reißfest, dünner und lichtdurchlässiger als Film auf Acetat-Basis. Damit passten längere Filme auf die Filmteller und der Umfang der Filme auf einem Filmring war geringer, was beim Transport zwischen den Vorführräumen beim Programmwechsel das Tragen erleichterte. Das Gewicht des Polyesterfilms war gefühlt gleich, wenn nicht sogar schwerer als Acetatfilm.
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Oft waren Polyesterfilme aber gewölbt. Warum genau weiß ich nicht. Es wirkte wie eine schlechte Filmqualität. Vielleicht wurde am Filmmaterial gespart, um bei den Massen an Filmkopien, die in Deutschland verteilt wurden, Geld zu sparen, oder es lag an dem Polyesterfilmmaterial und der Emulsionsschicht, die zueinander unterschiedliche Spannungen produzierten und somit zur Wölbung des Films beitrugen.
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Auf jeden Fall hat die Wölbung des Films für die geraden Bildbahnen in den Projektoren der [[Ernemann X]] und [[Ernemann IX]] und auch auf den [[Endlosteller|Endlostellern]] für Probleme beim Betrieb gesorgt. Die Endlosteller funktionierten nicht mehr so zuverlässig wie mit Acetatfilm und die Wölbung führte bei geraden Bildbahnen mitunter zur unerwünschter Bildunruhe im Projektor. Das Problem konnte nur durch gekrümmte Bildbahnen wie bei dem FP30-Projektor gelöst werden.

Aktuelle Version vom 8. Dezember 2020, 09:53 Uhr

Nitrofilm

Nitrofilm war ein brennbares Filmmaterial, welches bereits im Material den für die Verbrennung notwendigen Sauerstoff enthielt, und dieses weder mit Wasser noch unter Sauerstoffausschluss löschbar war.

Wegen der hohen Brennbarkeit des Nitrofilms, mussten vielen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Der Film durfte nur in Feuerschutztrommeln am Projektor eingelegt sein. Die ungenutzten Filmakte mussten in Filmrollenkästen untergebracht sein, die sich von alleine schliessen. Am Projektor kann der Brand erkannt werden und damit einerseits der Protektor ausgelöst werden, welcher das Projektionslicht vom Film fernhält und zum anderen die Stromversorgung abschaltet. Durch Abschalten der Stromversorgung fallen die Brandschutzklappen der Projektionsfenster herunter und verhindern, dass sich ein Brand auf den Saal ausbreiten kann bzw. im Zuschauerraum der Brand von den Zuschauern gesehen werden kann, um unnötig Unruhe unter dem Publikum zu vermeiden. Der Vorführraum ist mit einer Brandschutztüre versehen, die immer geschlossen sein muss.

Wenn Nitrofilm brennt, dann muss dieser ausbrennen. Dafür sind an den Feuerschutzklappe Gitter angebracht, die zum einen notwendig waren, um zu sehen, wann die Filmrolle zu Ende war aber zum anderen, damit in der Feuerschutztrommel durch den Brand kein Überdruck entsteht.

Nach einem Brand waren die Feuerschutztrommeln nicht mehr einsatzfähig und mussten ersetzt werden. Aber damit konnte dann der Filmbetrieb wieder aufgenommen werden.

Um in dieser Zeit als Filmvorführer arbeiten zu dürfen, benötigte man ein Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm. Damit konnte man die Brandschutzschulung nachweisen.

Sicherheitsfilm

Acetatfilm

Polyesterfilm

Nach 1992 kamen vermehrt die 35mm-Filme auf Basis von Polyesterfilm in die Kinos. Polyester ist reißfest, dünner und lichtdurchlässiger als Film auf Acetat-Basis. Damit passten längere Filme auf die Filmteller und der Umfang der Filme auf einem Filmring war geringer, was beim Transport zwischen den Vorführräumen beim Programmwechsel das Tragen erleichterte. Das Gewicht des Polyesterfilms war gefühlt gleich, wenn nicht sogar schwerer als Acetatfilm.

Oft waren Polyesterfilme aber gewölbt. Warum genau weiß ich nicht. Es wirkte wie eine schlechte Filmqualität. Vielleicht wurde am Filmmaterial gespart, um bei den Massen an Filmkopien, die in Deutschland verteilt wurden, Geld zu sparen, oder es lag an dem Polyesterfilmmaterial und der Emulsionsschicht, die zueinander unterschiedliche Spannungen produzierten und somit zur Wölbung des Films beitrugen.

Auf jeden Fall hat die Wölbung des Films für die geraden Bildbahnen in den Projektoren der Ernemann X und Ernemann IX und auch auf den Endlostellern für Probleme beim Betrieb gesorgt. Die Endlosteller funktionierten nicht mehr so zuverlässig wie mit Acetatfilm und die Wölbung führte bei geraden Bildbahnen mitunter zur unerwünschter Bildunruhe im Projektor. Das Problem konnte nur durch gekrümmte Bildbahnen wie bei dem FP30-Projektor gelöst werden.