Hans-Heinrich Müller: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Universum Filmtheater
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[[Datei:Herr_Müller_03.jpg|thumb|500px|Im Vorführraum des Universum Filmtheaters (1989)]]
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[[Datei:Herr_Müller_02.jpg|thumb|300px|Im Vorführraum des Studio im Europa-Palast in Düsseldorf (ca. 1953/1955)]]
[[Datei:Herr Müller 04.jpg|thumb|500px|Im Zug der Deutschen Bahn (1995)]]
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* Er wurde im August 1927 in [https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClzow_(bei_Stavenhagen), Gülzow] (bei Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern) geboren und ist in [https://de.wikipedia.org/wiki/Stavenhagen Stavenhagen] aufgewachsen
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* Er wurde im August 1927 in [https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClzow_(bei_Stavenhagen), Gülzow] (bei Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern) geboren und ist in [https://de.wikipedia.org/wiki/Stavenhagen Stavenhagen] aufgewachsen.
* Seine Eltern betrieben eine Zuckerfakrik in Stavenhagen
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* Seine Eltern betrieben eine Zuckerfakrik an der Schultetusstraße 37 in Stavenhagen. Dort befindet sich heute das Fabrikgelände eines großen Nahrungsmittelherstellers.
* Er hatte wohl Geschwister (mindestens eine Schwester)
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* Er hatte wohl Geschwister (mindestens eine Schwester).
* 1945 bis 1946 arbeitete er als Elektriker bei den Stadtwerken Stavenhagen in der Überlandzentrale (Hochspannungsleitungen)
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* 1937 war er als 10 jähriger Junge in Berlin und erkundigte sich spontan in einem Filmtheater an der Friedrichstraße über die Arbeit als Filmvorführer und dass er dort gerne aushelfen oder voll arbeiten möchte. Dort traf er auf einen Filmvorführer, den er später in Düsseldorf als UFA-Technikchef im [[Ufa-Haus - Berliner Allee 59 - Düsseldorf|Ufa-Haus]] wieder treffen wird.<ref name="interview"/>
* 1947 erhielt er von der Prüfstelle für Filmvorführer das Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm mit brennbaren [[Nitrofilm]]
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* 1945 bis 1946 arbeitete er als Elektriker bei den Stadtwerken Stavenhagen in der Überlandzentrale (Hochspannungsleitungen).
* 1946 bis 1952 Filmvorführer des Kinos ''[[Reuter-Lichtspiele Stavenhagen|Reuter-Lichtspiele]]'' in Stavenhagen
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* 1946 wurde er von der sowjetischen Geheimpolizei [https://de.wikipedia.org/wiki/Gossudarstwennoje_polititscheskoje_uprawlenije GPU] für 14 Tage inhaftiert, da er sich in West-Berlin bei Verwandtschaft aufhielt.<ref name="antrag">Antrag von [[Hans-Heinrich Müller]] auf Erteilung der Aufenthaltserlaubnis für das Bundesgebiet von 1953</ref>
* 1953 Flucht nach Westdeutschland
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* 1946 bis 1952 Filmvorführer des Kinos [[Reuter-Lichtspiele Stavenhagen|Reuter-Lichtspiele]] in Stavenhagen / Mecklenburg-Vorpommern.
* Filmvorführer im Europa Palast im Defaka (später Horten / Kaufhof) gegenüber vom späteren Universum Filmtheater
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* 1947 erhielt er von der Prüfstelle für Filmvorführer dem Landesamt für Film und Bild in [https://de.wikipedia.org/wiki/Schwerin Schwerin] das Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm mit brennbaren [[Filmmaterial#Nitrofilm|Nitrofilm]].
* 1963 stellte er auf einem Messestand 16mm-Projektoren der Firma ''Kalart Victor'' vor
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* 1952/1953 Flucht nach Westdeutschland.
* 1985 lernte er [[Thomas Wien]] kennen und lehrte ihm von 1986 bis 1989 das Filmvorführen
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* 1953<ref name="jahrgeschaetzt">Jahr geschätzt</ref> Filmvorführer im Filmtheater Schadow-Theater an der Schadowstraße 71 in Düsseldorf.<ref name="interview"/>
* Filmvorführer bis 1997 im [[Universum Filmtheater]]
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* 1954<ref name="jahrgeschaetzt"/> arbeitete er für etwa ein halbes Jahr bei dem Radiohersteller Loewe Opta.<ref name="interview">Interview des Filmmuseum Düsseldorfs mit Hans-Heinrich Müller im Jahr 2003</ref>
* Seine Interessen war die Kinotechnik, das Fotografieren mit einer Canon Spiegelreflexkamera, Mikroelektronik, das Bauen von elektronischen Geräten (selbst gebauter Verstärker, selbst gebauter Frequenzgeber, Dia-Steuerung des alten 6x6-Diaprojektors an der [[Ernemann X]])
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* 1954<ref name="jahrgeschaetzt"/> arbeitete er vertretungsweise für acht Wochen als Filmvorführer im Residenz-Theater.<ref name="interview"/>
* Er liebte Katzen und [[Kinokatzen|Lissy]] lag ihm besonders am Herzen
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* 1953 - 1964<ref>Da Herr Müller 1953 nach Düsseldorf kam und vor und nach 1962 Fotos aus dem Vorführraum machte, vermute ich, dass er von 1953 bis 1964 bis zur Schließung des [[Europa Palast|Studio im Europa-Palasts]] dort als Filmvorführer gearbeitet hat.</ref> Filmvorführer des [[Europa Palast|Studio im Europa Palast]] im Defaka (später Horten / Kaufhof) gegenüber vom späteren Universum Filmtheater.
* Im Vorführraum mahlte er sich stets seinen Kaffee frisch mit einer Handmühle, was für einen angenehmen Duft im technischen Vorführraum sorgte
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* 1963 stellte er auf einem Messestand 16mm-Projektoren der Firma ''Kalart Victor'' vor. Dieser Stand wurde von einer in aus Düsseldorf-Büderich (heute Meerbusch-Büderich) ansässigen Handelsvertretung der Firma ''Neuert Wilton & Assoc Inc.'' präsentiert.
* Er besuchte gerne zur Mittagszeit Cafés und Restaurants, wie Leysieffer, Marché in der Kögalerie, Bittner und Heinemann
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* 1964 bis 1997 Filmvorführer im [[Universum Filmtheater]].
* Er fuhr gerne mit der Deutschen Bahn, am liebsten nach Hamburg, Köln, Berlin und in die Schweiz und hatte zeitlebens eine Bahncard für die 1. Klasse
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* 1968 besuchte er den Filmvorführraum des [[Autokino Gelsenkirchen|Autokinos in Gelsenkirchen]].
* In den 1990er Jahren wurde er von dem Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos interviewt
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* 1969 fotografierte er die Verlosung eines VW-Käfers zum aktuellen Herbie-Film im Autohaus in der Nähe des Universum Filmtheaters.
* Im Alter von 82 Jahren ist er 2009 in Düsseldorf gestorben
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* 1985 lernte er [[Thomas Wien]] kennen und lehrte ihm von 1986 bis 1989 das Filmvorführen.
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* 1987 nahm er an einer Schulung für die Nutzung und Bedienung der neuen [[Endlosteller|Endlostelleranlage]] bei der Firma ''Film Ton Technik Düsseldorf'' teil.
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* 1988 unterstützte er [[Thomas Wien]] beim elektrischen Aufbau der Projektionstechnik auf dem [[Kino bei Nacht 1988|Open-Air-Kino]] auf dem Rathausvorplatz.
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* Seine Interessen war die Kinotechnik, das Fotografieren mit einer Canon Spiegelreflexkamera, Mikroelektronik, das Bauen von elektronischen Geräten (selbst gebauter Verstärker, selbst gebauter Frequenzgeber, Dia-Steuerung des alten 6x6-Diaprojektors an der [[Ernemann X]]).
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* Er liebte Katzen und [[Kinokatzen|Lissy]] lag ihm besonders am Herzen.
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* Im Vorführraum mahlte er sich stets seinen Kaffee frisch mit einer Handmühle, was für einen angenehmen Duft im technischen Vorführraum sorgte.
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* Er besuchte gerne zur Mittagszeit Cafés und Restaurants, wie Leysieffer, Marché in der Kögalerie, Bittner und Heinemann. Und er war Stammkunde der Bäckerei Schlüter auf der Oststraße.
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* Er fuhr gerne mit der Deutschen Bahn, am liebsten nach Hamburg, Köln, Bonn, Berlin und in die Schweiz und hatte zeitlebens eine Bahncard für die 1. Klasse.
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* 1992 ging er in den Ruhestand und arbeitete bis 1997 weiter für wenige Stunden pro Woche als Aushilfsvorführer im Universum und Berolina.
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* 2003 wurde er von dem Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos im Rahmen der Recherche für das Buch ''Vom Tanzsaal zum Filmtheater'' von Frau Dr. Lenk interviewt.
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* Im Alter von 81 Jahren ist er 2009 in Düsseldorf gestorben.
  
 
== Galerie ==
 
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Datei:Lissy 01.jpg|Kinokatze Lissy (1986)
 
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== Referenzen ==
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Version vom 11. November 2021, 20:39 Uhr

Lebenslauf

Im Café Heinemann (2004)
In Köln (1994)
Im Vorführraum des Studio im Europa-Palast in Düsseldorf (ca. 1953/1955)
Im Vorführraum des Universum Filmtheaters (1989)
Im Zug der Deutschen Bahn (1995)
Befähigungszeugnis als Filmvorführer
  • Er wurde im August 1927 in Gülzow (bei Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern) geboren und ist in Stavenhagen aufgewachsen.
  • Seine Eltern betrieben eine Zuckerfakrik an der Schultetusstraße 37 in Stavenhagen. Dort befindet sich heute das Fabrikgelände eines großen Nahrungsmittelherstellers.
  • Er hatte wohl Geschwister (mindestens eine Schwester).
  • 1937 war er als 10 jähriger Junge in Berlin und erkundigte sich spontan in einem Filmtheater an der Friedrichstraße über die Arbeit als Filmvorführer und dass er dort gerne aushelfen oder voll arbeiten möchte. Dort traf er auf einen Filmvorführer, den er später in Düsseldorf als UFA-Technikchef im Ufa-Haus wieder treffen wird.[1]
  • 1945 bis 1946 arbeitete er als Elektriker bei den Stadtwerken Stavenhagen in der Überlandzentrale (Hochspannungsleitungen).
  • 1946 wurde er von der sowjetischen Geheimpolizei GPU für 14 Tage inhaftiert, da er sich in West-Berlin bei Verwandtschaft aufhielt.[2]
  • 1946 bis 1952 Filmvorführer des Kinos Reuter-Lichtspiele in Stavenhagen / Mecklenburg-Vorpommern.
  • 1947 erhielt er von der Prüfstelle für Filmvorführer dem Landesamt für Film und Bild in Schwerin das Befähigungszeugnis zum Vorführen von Normalfilm mit brennbaren Nitrofilm.
  • 1952/1953 Flucht nach Westdeutschland.
  • 1953[3] Filmvorführer im Filmtheater Schadow-Theater an der Schadowstraße 71 in Düsseldorf.[1]
  • 1954[3] arbeitete er für etwa ein halbes Jahr bei dem Radiohersteller Loewe Opta.[1]
  • 1954[3] arbeitete er vertretungsweise für acht Wochen als Filmvorführer im Residenz-Theater.[1]
  • 1953 - 1964[4] Filmvorführer des Studio im Europa Palast im Defaka (später Horten / Kaufhof) gegenüber vom späteren Universum Filmtheater.
  • 1963 stellte er auf einem Messestand 16mm-Projektoren der Firma Kalart Victor vor. Dieser Stand wurde von einer in aus Düsseldorf-Büderich (heute Meerbusch-Büderich) ansässigen Handelsvertretung der Firma Neuert Wilton & Assoc Inc. präsentiert.
  • 1964 bis 1997 Filmvorführer im Universum Filmtheater.
  • 1968 besuchte er den Filmvorführraum des Autokinos in Gelsenkirchen.
  • 1969 fotografierte er die Verlosung eines VW-Käfers zum aktuellen Herbie-Film im Autohaus in der Nähe des Universum Filmtheaters.
  • 1985 lernte er Thomas Wien kennen und lehrte ihm von 1986 bis 1989 das Filmvorführen.
  • 1987 nahm er an einer Schulung für die Nutzung und Bedienung der neuen Endlostelleranlage bei der Firma Film Ton Technik Düsseldorf teil.
  • 1988 unterstützte er Thomas Wien beim elektrischen Aufbau der Projektionstechnik auf dem Open-Air-Kino auf dem Rathausvorplatz.
  • Seine Interessen war die Kinotechnik, das Fotografieren mit einer Canon Spiegelreflexkamera, Mikroelektronik, das Bauen von elektronischen Geräten (selbst gebauter Verstärker, selbst gebauter Frequenzgeber, Dia-Steuerung des alten 6x6-Diaprojektors an der Ernemann X).
  • Er liebte Katzen und Lissy lag ihm besonders am Herzen.
  • Im Vorführraum mahlte er sich stets seinen Kaffee frisch mit einer Handmühle, was für einen angenehmen Duft im technischen Vorführraum sorgte.
  • Er besuchte gerne zur Mittagszeit Cafés und Restaurants, wie Leysieffer, Marché in der Kögalerie, Bittner und Heinemann. Und er war Stammkunde der Bäckerei Schlüter auf der Oststraße.
  • Er fuhr gerne mit der Deutschen Bahn, am liebsten nach Hamburg, Köln, Bonn, Berlin und in die Schweiz und hatte zeitlebens eine Bahncard für die 1. Klasse.
  • 1992 ging er in den Ruhestand und arbeitete bis 1997 weiter für wenige Stunden pro Woche als Aushilfsvorführer im Universum und Berolina.
  • 2003 wurde er von dem Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos im Rahmen der Recherche für das Buch Vom Tanzsaal zum Filmtheater von Frau Dr. Lenk interviewt.
  • Im Alter von 81 Jahren ist er 2009 in Düsseldorf gestorben.

Galerie

Referenzen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Interview des Filmmuseum Düsseldorfs mit Hans-Heinrich Müller im Jahr 2003
  2. Antrag von Hans-Heinrich Müller auf Erteilung der Aufenthaltserlaubnis für das Bundesgebiet von 1953
  3. 3,0 3,1 3,2 Jahr geschätzt
  4. Da Herr Müller 1953 nach Düsseldorf kam und vor und nach 1962 Fotos aus dem Vorführraum machte, vermute ich, dass er von 1953 bis 1964 bis zur Schließung des Studio im Europa-Palasts dort als Filmvorführer gearbeitet hat.