Universum Filmtheater: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1958<ref>Zeiss Ikon "Bild und Ton" - Heft 57 von September 1958</ref> wurde am linken [[Ernemann X]]-Projektor ein Diaprojektor für 6x6cm-Dias mit automatischem Wechsler (Paternoster) angebracht. Das Projektionslicht wurde vom Projektor zum Diaprojektor umgeleitet. Der Ton für die Dias kam von Schallplatten (Nadelton). Der funktionsfähige Diaprojektor wurde erst 1992 im Rahmen der Modernisierung abgebaut.
 
* 1958<ref>Zeiss Ikon "Bild und Ton" - Heft 57 von September 1958</ref> wurde am linken [[Ernemann X]]-Projektor ein Diaprojektor für 6x6cm-Dias mit automatischem Wechsler (Paternoster) angebracht. Das Projektionslicht wurde vom Projektor zum Diaprojektor umgeleitet. Der Ton für die Dias kam von Schallplatten (Nadelton). Der funktionsfähige Diaprojektor wurde erst 1992 im Rahmen der Modernisierung abgebaut.
 
* 1962 wurden die Projektoren Ernemann VIII durch zwei [[Ernemann X]] Projektoren mit 1600W-[[Xenonlampen]], mit 1800m-Feuerschutztrommeln, Wasser- und Luftkühlung und [[Jovy Gleichrichter|Jovy Gleichrichtern]] ersetzt.
 
* 1962 wurden die Projektoren Ernemann VIII durch zwei [[Ernemann X]] Projektoren mit 1600W-[[Xenonlampen]], mit 1800m-Feuerschutztrommeln, Wasser- und Luftkühlung und [[Jovy Gleichrichter|Jovy Gleichrichtern]] ersetzt.
* 1972 wurde der rechte [[Ernemann X]]-Projektor entfernt und durch eine Telleranlage ersetzt.<ref name="lenk"/>
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* 1972 wurde der rechte [[Ernemann X]]-Projektor entfernt und durch eine Telleranlage ersetzt.<ref extends="lenk">S. 39</ref>
 
* 1977 wurde zum Film [https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_der_Sterne Star Wars] der Dolby-Kino-Prozessor [[Dolby_CP50|CP50]] für Vierkanal-Lichtton eingebaut. 1992 wurde dieser durch den [[Dolby_CP55|CP55]]-Prozessor ersetzt.
 
* 1977 wurde zum Film [https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_der_Sterne Star Wars] der Dolby-Kino-Prozessor [[Dolby_CP50|CP50]] für Vierkanal-Lichtton eingebaut. 1992 wurde dieser durch den [[Dolby_CP55|CP55]]-Prozessor ersetzt.
 
* 1987<ref>Ich habe im November 2020 Kontakt zu dem ehemaligen Inhaber der Technikfirma aufgenommen, welche die Endlosteller installiert haben. Er schätzt, dass die Endlosteller 1987 eingebaut wurden.</ref> wurden die ersten [[Endlosteller]] in Düsseldorf als Pilotprojekt eingebaut.
 
* 1987<ref>Ich habe im November 2020 Kontakt zu dem ehemaligen Inhaber der Technikfirma aufgenommen, welche die Endlosteller installiert haben. Er schätzt, dass die Endlosteller 1987 eingebaut wurden.</ref> wurden die ersten [[Endlosteller]] in Düsseldorf als Pilotprojekt eingebaut.

Version vom 17. Januar 2021, 15:55 Uhr

Historie

Außenansicht (1978)
Saal des Universum Filmtheaters (1989)
Projektor des Universum Filmtheaters (1992)
Eintrittskarten (1978 - 1980)

Bau

  • Architekten waren Dipl.-Ing. Gerd Lichtenhahn und Dipl.-Ing. Hans Klüppelberg, Hannover[1].
  • Bauleitung hatte UFA-Architekt Gisbier, Düsseldorf.
  • Im selben Gebäude befand sich damals in den Büroetagen das Ufa-Haus.
  • Das Universum Filmtheater war das 53. Filmtheater in Düsseldorf, das 48. UFA-Theater in Westdeutschland und das vierte UFA-Theater in Düsseldorf.[2][3]

Eröffnung am 14. Oktober 1955

Das Universum Filmtheater wurde am 14. Oktober 1955[4] mit 596 Sitzplätzen durch UFA-Direktor Arno Hauke feierlich mit den Schauspielern Romy Schneider als Taufpatin dieses Kinos, Hans Albers, Michael Heltau und des Regisseurs Harald Braun für die Uraufführung des Films Der letzte Mann eröffnet.[5][6]

Der neue Film 24/1955 schreibt:

"In den kommenden Wochen wird an der neu aufgelegten Straße der Republik in Düsseldorf (einer Parallelstraße zur Königsallee) ein achtgeschoßiger Großbau von 45 m Frontlänge entstehen, der neben dem UFA-Palast mit 600 Sitzplätzen die kürzlich nach Düsseldorf übersiedelte Hauptverwaltung der Nachfolgegesellschaften der Universum-Film AG aufnehmen soll. Während die UFA-Hauptverwaltung die oberen sechs Stockwerke des imposanten Gebäudes bezieht, ist das Erdgeschoß - abgesehen von dem geräumigen Theaterfoyer - Einzelhandelsgeschäften und einem Automobil-Salon vorbehalten. Einen Teil der Räume überläßt die UFA der Rank-Film und dem Schorcht-Verleih. Das zurückgesetzte achte Geschoß wird Schneide- und Kleberäume der UFA aufnehmen. Für den Verleih werden einige Vorführräume geschaffen. Der mit allen kinotechnischen Neuerungen geplante UFA-Palast soll in die Kellerräume eingebaut werden. Durch einen acht Meter breiten Eingang im Mitteltrakt des UFA-Hauses führt eine Wendeltreppe in den Zuschauerraum. Er wird eine neuartige Basilika-Form erhalten. Bereits im Oktober soll das Filmtheater seine Pforten öffnen. Damit erhält die Landeshauptstadt ihr 53. Lichtspielhaus. Für Entwurf und Bauleitung des UFA-Hauses zeichnet Architekt Fritz Bringmann. Eigentümer und Bauherr ist der Automobilhändler Adalbert Moll, der ebenso wie die UFA sein bisheriges Domizil zugunsten des städtischen Neuordnungsplanes aufgeben muß. Er übertrug der UFA durch grundbuchliche Eintragung eine persönlich begrenzte Dienstbarkeit, wodurch die UFA ein Mietrecht von über 20 Jahren erwarb. Das alte UFA-Haus an der Benratherstraße fällt der Straßenverbreiterung zum Opfer. Im Anschluß an das geplante Bauvorhaben, zu dem die UFA präzise Wünsche geäußert hatte, soll ein weiterer Großbau an der Ecke Graf-Adolf-Straße entstehen. Auch in diesem Gebäude wird die UFA die oberen Stockwerke belegen. An beiden Neubauten zeigten sich die städtischen Dienststellen stark interessiert; nicht zuletzt deshalb, um die repräsentative und finanzkräftige UFA samt ihren Tochtergesellschaften in der Rhein-Metropole zu behalten."[2] (Quelle: Der neue Film 24/1955) {{{Quelle}}}

Der neue Film 84/1955 schreibt:

"Mit der Uraufführung des NDF/Schorcht-Films „Der letzte Mann" öffnete am 14. Oktober das 596 Besucher fassende Universum an der Berliner Allee in Düsseldorf die Tore. Die Pläne für das im Souterrain des neuen UFA-Hauses entstandene Parkett-Theater schuften die Architekten Gerd Lichtenhahn und Dipl.-Ing. Hans Klüppelberg, Hannover. Die Bauleitung hatte UFA-Architekt Gisbier, Düsseldorf. UFA-Direktor Arno Hauke schilderte bei der festlichen Eröffnung in einer kurzen Ansprache den wechselvollen Nachkriegsweg der UFA, der „vom Dönihoff-Platz in Berlin zur Berliner Allee in Düsseldorf" geführt habe. Die in wenigen Tagen zu erwartende Gründung der UFA-Theater AG bezeichnete er als den Start einer neuen Entwicklung in Düsseldorf. Aus Traditionsgründen habe man für das neue Haus - es ist das 48. UFA-Theater in Westdeutschland und das vierte in Düsseldorf - den Namen Universum gewählt. Den Taufakt vollzogen Hans Albers und Romy Schneider. Bei einer Besichtigung am Vormittag hatte Direktor Hauke die Vertreter von Fach- und Tagespresse durch das neue Universum geführt. Durch gläserne Pendeltüren gelangt man in die geschmackvoll gestaltete Kassenhalle. Elegant geschwungene Treppen leiten in das tiefer gelegene Foyer und zu den Saaleingängen. Die Wände im Zuschauerraum sind mit orangefarbener, getäfelter Acella und Veloursvorhängen (Dekorationen: Beckmann, Hannover) in gleicher Tönung verkleidet. Schwarze Säulen mit aparten Beleuchtungskörpern (Kinkelday, Bad Pyrmont) und formschöne Hochpolstersessel mit zebra-gestreiften Cordbezügen (Bähre, Springe bei Hannover) sorgen für farblichen Kontrast. Auf der verhältnismäßig großen Bühne gelangt eine neuneinhalb Meter breite, aus den USA bezogene, versilberte Trans-Lux-Bildwand zur Aufstellung. Bemerkenswert die indirekt beleuchtete Flachdecke mit seitlich umlaufenden Lamellen, die der Schallzerwirbelung dienen. Auf die Erstellung von Logen wurde verzichtet. Die von UFA-Handel, Düsseldorf installierte technische Einrichtung besteht aus Ernemann VIII-Projektoren und einer kompletten Vierkanal-Magnetton-Anlage (System Zeiss Ikon). Das Universum ist das erste Theater in Düsseldorf mit unsichtbarer Mikrophon-Übertragung über die im Saal eingebauten Effekt-Lautsprecher. Die Theaterleitung hat Dr. rer. pol. Günther Fleuchaus übernommen." [3] (Quelle: Der neue Film 84/1955) {{{Quelle}}}

Projektionstechnik

  • Die ersten Projektoren waren 1955 zwei Ernemann VIII[1] mit Kohlebogenlampen im Überblendbetrieb.
  • Röhren-Verstärker war ein Zeiss Ikon Dominar P 500 für Vierkanal-Magnetton und Einkanal-Lichtton (Mono).[1] Der Center-Lautsprecher besaß eine Schweinsledermembran, welche für einen beeindruckenden Bass-Sound sorgte.
  • 1958[7] wurde am linken Ernemann X-Projektor ein Diaprojektor für 6x6cm-Dias mit automatischem Wechsler (Paternoster) angebracht. Das Projektionslicht wurde vom Projektor zum Diaprojektor umgeleitet. Der Ton für die Dias kam von Schallplatten (Nadelton). Der funktionsfähige Diaprojektor wurde erst 1992 im Rahmen der Modernisierung abgebaut.
  • 1962 wurden die Projektoren Ernemann VIII durch zwei Ernemann X Projektoren mit 1600W-Xenonlampen, mit 1800m-Feuerschutztrommeln, Wasser- und Luftkühlung und Jovy Gleichrichtern ersetzt.
  • 1972 wurde der rechte Ernemann X-Projektor entfernt und durch eine Telleranlage ersetzt.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang.
  • 1977 wurde zum Film Star Wars der Dolby-Kino-Prozessor CP50 für Vierkanal-Lichtton eingebaut. 1992 wurde dieser durch den CP55-Prozessor ersetzt.
  • 1987[8] wurden die ersten Endlosteller in Düsseldorf als Pilotprojekt eingebaut.
  • Die Automatisierung der Ernemann X Projektoren und der Saalsteuerung wurden durch Ernemat I realisiert. 1992 wurde der Ernemat I durch eine Matrix-Steuerung ersetzt.
  • 1992 wurde im Rahmen der Modernisierung das Orange/Weiß des Kinosaals in Rot/Weiß geändert, vermutlich da das Orange/Weiß an die überholten 1970er Jahre erinnerte.
  • Die Bildformate waren 1:1,66 (Normal), 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) und wurden über einen Objektivrevolver am Ernemann X-Projektor durch die Automatik gesteuert.

Bühne

  • Es gab an der Bühne drei Vorhänge: Der Hauptvorhang, dann direkt vor der Leinwand einen Bühnenvorhang und einen Effektvorhang, der zwischen Haupt- und Bühnenvorhang nur ein wenig in die Bühne hinein fuhr.
  • Die versilberte Leinwand Luxuria Translux Alu aus den USA hatte eine Größe von 9,5m x 4m.[1] Sie wurde später bei der Umstellung auf Xenonlampen durch einen nicht versilberte Leinwand ersetzt.
  • Die Kaschierung konnte horizontal und vertikal für die Bildformate 1:1,66, 1:1,85 und 1:2,35 gefahren werden.

Erweiterung um Star und Comet

  • Am 3.12.1976[6] eröffneten die kleinen Kinosäle Star mit 133 Sitzplätzen[6] und Comet mit 70 Sitzplätzen[6] im ehemaligen Theater an der Berliner Allee, welches durch einen Durchbruch zum Nachbargebäude erreichbar war.
  • Als Projektoren kamen Ernemann IX mit Telleranlage zum Einsatz, deren Projektion aufgrund der baulichen Gegebenheiten durch Umlenkspiegel und Rückprojektion realisiert wurden.
  • Das Projektionslicht lieferten 900W-Xenonlampen.
  • Die Automatisierung war durch Ernemat III realisiert.
  • 1987 wurden in beiden Vorführräumen Endlosteller eingebaut.
  • Der Ton war bis 1992 ausschließlich Mono durch Verstärker von Zeiss Ikon (KTV Systemtechnik).
  • 1992 wurden die beiden Säle umfangreich modernisiert und durch FP30-Projektoren mit Direktprojektion ausgestattet.
  • Zeitweise wurde ein Endlosteller von Kinoton eingesetzt. Später wurden diese aber wieder ausgebaut und durch einen normalen Filmteller ersetzt.
  • Beide Säle Star und Comet wurden am 31.5.1998 geschlossen und der Durchgang zum Nachbargebäude zugemauert.

Berolina Filmtheater

  • Später wurde dann auch das Berolina Filmtheater an der Berliner Allee 46 von den Filmvorführern des Universum mit betreut

Modernisierung 1992

Besondere Ereignisse

Verlosung eines VW-Käfers (1969)

Am 9.12.1969 fand im benachbarten Autohaus im Rahmen des Filmstarts des Herbie-Films "Ein toller Käfer" eine Verlosung eines VW-Käfers statt.

Aktion vor dem Universum (1984)

1984 fand vor dem Universum Filmtheater eine Aktion zum Film Bernhard und Bianca statt.

Im August 1987 fand eine Wiederaufführung des Films Das doppelte Lottchen von 1950 statt, bei der die beiden Zwillingsschwestern Isa Günther und Jutta Günther eigens ins Universum Filmtheater gekommen sind. Es waren auch Fernsehteams vor Ort, um die Zwillinge im oberen Foyer zu interviewen. Der Besucherandrang war groß.

In einer Fernsehdokumentation "Der Kinokönig - Zu Gast bei Heinz Riech" von 1989 ist in einem kurzen Ausschnitt in der 20. Minute das Universum Filmtheater von außen zu sehen. In der Minute 1:27 ist ein ehemaliger Theaterleiter des Universum Filmtheaters zu sehen. Auch ist in dieser Dokumentation ein ehemaliger Elektriker, der oft im Universum Filmtheater Zeit mit Herrn Hans-Heinrich Müller verbrachte, bei den Umbauarbeiten eines Filmtheaters in Münster 1989 zu sehen.

1992 haben wir in einer internen Mitarbeitervorstellung den 35mm-Film "Die auf die Nüsse gehen" vorgeführt, welcher einen satirischen Blick hinter die Kulissen eines Kinobetriebs und seiner Kinomitarbeiter wirft.

Filme

Unter Filme im Universum Filmtheater finden Sie eine Liste von Filmen, die in der Geschichte des Universum Filmtheaters gezeigt wurden.

Schließung

  • 8.4.1999 wurde das Universum Filmtheater geschlossen[9]

Heutige Nutzung

  • von 2000 bis 2010 ein Möbelhaus
  • seit 2010 ein Elektronikhändler

Galerie

Saal, Foyer und Außen

Projektionsräume des Universum Filmtheaters

Kinos Star und Comet


Bildnachweis

Fotos in Schwarz/Weiß des Universum Filmtheaters 1956 und 1957: Bild- und Kopierrechte liegen bei Fotograf Dolf Siebert mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Düsseldorf.

Das Foto der Eintrittskarte wurde mir freundlicherweise von der Moll Immobilienverwaltung, Düsseldorf zur Verfügung gestellt.

Referenzen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Rekonstruierter und korrigierter Text über das Universum Filmtheater des nicht mehr verfügbaren Kinowiki unter filmtheater.square7.ch/de
  2. 2,0 2,1 Quelle: Der neue Film 24/1955 - Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich
  3. 3,0 3,1 Quelle: Der neue Film 84/1955 - Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich
  4. "The Universum Filmtheater im Ufa Haus was opened on 14th October 1955." http://cinematreasures.org/theaters/62147
  5. Der neue Film 84/1955
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Sabine Lenk: "Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs", herausgegeben vom Filmforum - Freundeskreis des Filmmuseums Düsseldorf e. V., Droste Verlag 2009
  7. Zeiss Ikon "Bild und Ton" - Heft 57 von September 1958
  8. Ich habe im November 2020 Kontakt zu dem ehemaligen Inhaber der Technikfirma aufgenommen, welche die Endlosteller installiert haben. Er schätzt, dass die Endlosteller 1987 eingebaut wurden.
  9. "Das Kino an der Berliner Allee wird von der UFA ab 8.4. nicht mehr betrieben." (Tageszeitung 7.4.1999)