Europa Palast

Aus Universum Filmtheater
Graf-Adolf-Straße / Ecke Berliner Allee

Der Europa-Palast befand sich im Defaka-Gebäude (Deutsches Familien-Kaufhaus) an der Graf-Adolf-Straße / Ecke Berliner-Allee, an welcher Stelle später Horten und Kaufhof waren. Im Europa-Palast befanden sich zwei Säle mit insgesamt über 1.980 Sitzplätzen. Der Europa-Palast wurde am 5.8.1964[1] geschlossen. Herr Hans-Heinrich Müller war von 1953 bis 1964 Filmvorführer im Studio des Europa-Palasts.

Großer Saal (1.760 Sitzplätze)

Für die Projektion dienten zwei Ernemann VII B Projektoren[2] mit 600m-Feuerschutztrommeln im Überblendbetrieb. Das Projektionslicht wurde durch Kohlenbogenlampen erzeugt.

Der Saal wurde wegen schwindener Besucherzahlen 1962 umgebaut, um durch weniger Sitzplätze mehr Beinfreiheit zu erreichen. Auf den Fotos ist der Saal des Europa-Palasts beim Umbau zu sehen.

Bis 1953 waren zwei Ernemann VII B Projektoren als Links/Rechts-Maschinen im Einsatz. Projektionslicht wurde durch Kohlebogenlampen erzeugt.[2]

1953 wurden die Projektoren durch zwei Ernemann X Projektoren ersetzt.[2]

Studio im Europa-Palast (220 Sitzplätze)

Das Studio wurde 11.12.1953[1][3] eröffnet, welches vom Kölner Architekten Hanns Koerfer entworfen wurde. Der Saal befand sich im ersten Stock des Europa-Palastes. Die Eröffnungsfeier hielt UFA-Direktor Arno Hauke mit zahlreich geladenen Gästen. Der erste Film, der in diesem Kino vorgeführt wurde, war "Vom Winde verweht".

Jeden Sonntag lief eine Matinee-Vorstellung.[4] Prominente Gäste waren die Theater-Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt und Theater-Schauspieler Gustaf Gründgens vom Düsseldorfer Schauspielhaus.[4]

"Das Studio ist von der Eingangshalle des Europa-Palastes, in der sich auch die Kasse befindet, über eine Wendeltreppe zu erreichen. Modern und kapriziös gestaltete Foyers leiten den Besucher zum Saaleingang. Der spatenförmig angelegte Zuschauerraum, mit silbergrauen Vorhängen (hinter denen sich die 3,20 X 9 m große Panorama-Bildwand verbirgt), schwarzen Wandpartien und violetten Hochpolstersesseln (Bähre, Springe), wirkt intim und behaglich. Surrealistisch anmutende Wandzeichnungen, eine kleine Seitenbühne und die indirekt beleuchtete Theaterdecke betonen den neuzeitlichen Studio-Charakter. Als besondere Attraktion wurde dem Studio eine Bar angegliedert, von der man - nur durch eine Glasscheibe vom eigentlichen Zuschauerraum getrennt - cocktail-schlürfend den Vorgängen auf der Leinwand folgen kann. Die kinotechnische Einrichtung, darunter zwei Ernemann VII-B-Projektoren mit Spezial-Lampenhäusern und einem Quante-Verstärker, lieferte UFA-Handel. Eigene Gasheizung und Klimaanlage sorgen für angenehme Temperatur. Die Leitung des Studios liegt in den Händen von Theaterleiter Wilhelm Busse, der auch dem 1760 Plätze fassenden Europa-Palast vorsteht."[3] Der neue Film 99/1953

Für die Projektion dienten von 1953 bis 1961 zwei Ernemann VII B Projektoren mit Kohlebogenlampe.

Ab 1962 wurde die Projektoren durch zwei Ernemann VIII Projektoren[2] mit Xenonlampen und 1800m-Feuerschutztrommeln ersetzt. Ton war Einkanal-Lichtton mit dem Röhrenverstärker Zeiss Ikon Dominar 598 u. 653. Ein Kino-Gong läutete den Filmbeginn ein. Der linke Projektor verfügte über einen Dia-Projektor. Die Automatisierung wurde durch Ernemat I mit Programmwalze realisiert.

Filme

Jahr 1953

Vom Winde verweht[1] Eröffnung des Studio im Europa-Palast

Jahr 1955

Liebe ist stärker[1] Studio im Europa-Palast

Interview mit Hans-Heinrich Müller

2003 wurde Hans-Heinrich Müller vom Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos im Rahmen der Recherche für das Buch Vom Tanzsaal zum Filmtheater von Frau Dr. Lenk interviewt (Interview mit Hans-Heinrich Müller). Unter anderem sprach er über seine Zeit als Filmvorführer des Studio im Europa-Palast.

Referenzen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Sabine Lenk - Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Droste Verlag 2009
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Kinowiki Rekonstruktion
  3. 3,0 3,1 Der neue Film 99/1953 - Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich
  4. 4,0 4,1 Interview des Filmmuseum Düsseldorfs mit Hans-Heinrich Müller im Jahr 2003